Andreas Benker | Photography
Das Thema Nachhaltigkeit hält immer mehr Einzug in unseren Alltag. Und so ist es kaum verwunderlich, dass sich immer mehr Paare für einen “grünen Rahmen“ bei ihrer eigenen Hochzeit entscheiden.
Aus diesem Grund habe ich für Euch ein paar Ideen und Inspirationen für eine grüne und nachhaltige Hochzeit gesammelt. Und das ohne Klitschee-Öko und ohne großen Verzicht. Denn ganz im Gegenteil: Vieles ist nicht nur nachhaltig und ökologisch sinnvoll, sondern dazu auch noch wunderschön, individuell und ganz einfach umzusetzen.
[Achtung: Ich will mit diesem diesem Beitrag kein Moralapostel mit erhobenen Zeigefingern sein oder jemanden verurteilen. Nichts liegt mir ferner! Vielmehr will ich Euch einfach ein bisschen zum Nachdenken anregen und zeigen, wie einfach es ist, einen kleinen Beitrag leisten und damit umweltfreundlich zu heiraten. Denn es sind nicht immer die großen Dinge, die eine Veränderung herbeiführen.]
1. KURZE FAHRTWEGE
Das Thema der kurzen Wege. Findet Eure Trauung und die Feier am gleichen Ort statt oder liegen zumindest nahe beieinander, könnt Ihr gemeinsam mit Euren Gästen zur Location laufen. Das ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern noch dazu auch noch viel lustiger. Ihr könnt mit Euren Gästen Zeit verbringen, ohne unnötiges im Stau stehen, nerviger Parkplatzsuche oder das Warten auf jemanden. Wenn die Wege doch zu weit sind, könntet Ihr auch einfach einen Bus chartern, der Euch und Eure Gäste zur Location fährt – so ein bisschen wie früher auf einer Klassenfahrt nur mit noch mehr Spaß, denn jetzt sind alle Generationen mit an Bord.
2. LOKALES ESSEN & GETRÄNKE
Einen großen Bestandteil und Kostenpunkt einer jeden Hochzeitsfeier nehmen Essen und Getränke ein. Der Idealfall wäre natürlich eine Location, die Speisen aus rein lokalem und biologischem Anbau anbietet und Euer Hochzeitsmenü in Zusammenarbeit mit regionalen Anbietern zusammenstellt. Vielleicht bietet Euer Caterer auch saisonale Bioprodukte aus der Region an, auf die Ihr zurückgreifen könnt. Fragt einfach mal nach!
Auch Weine, Sekt und Champagner gibt es mittlerweile überall von lokalen Weinbaubetrieben. Nachhaltige Produkte sind zwar häufig teurer, schmecken meistens aber auch viel besser. Zudem müssen es auch nicht immer Riesenmengen mit anschließendem Ess-Koma sein. Vielleicht lieber eine kleine Auswahl an hochwertigem Essen – gut portioniert und schön angerichtet. Frei nach dem Motto: Klasse statt Masse.
Und sollte etwas übrig bleiben, könnt ihr das Essen Euren Gästen später als mitternächtliches Kaltbuffet anbieten oder als Lunchpaket mitgeben – sie werden es Euch am nächsten Tag danken. Oft gibt es auch lokale Einrichtung in der Nähe, die sich über Essens-Spenden freuen. Fragt einfach mal bei Eurer Hochzeitslocation nach.
3. MINIMALE DEKORATION
Eure Dekoration könnt Ihr wunderbar selber machen und dabei aus Altem Neues schaffen. So könnt Ihr beispielsweise Vasen und Kerzenhalter aus alten Dosen oder Flaschen gestalten. Zusammen mit Euren Liebsten könnt Ihr Euch daraus ein paar schöne Bastelabende machen – das macht Spaß, steigert schon ein bisschen die Vorfreude auf Euren großen Tag und gleichzeitig hat jeder das Gefühl einen Beitrag zu Eurer Hochzeit geleistet zu haben.
4. SAISONALE BLUMEN
Leider werden viele Blumen unter umweltbelastenden Bedingungen gezüchtet und extra einmal um die Welt transportiert, obwohl es gerade gar nicht ihre Blütezeit ist. Wendet Euch daher lieber an Eure lokalen Gärtnereien und lasst Euch beraten. Denn oftmals sind Schnittblumen, Gräser und Kräuter genauso schön – wenn nicht sogar viel schöner. Und auch aus den Blumen Eures Gartens könnt Ihr wunderbare und individuelle Hochzeitsdekorationen basteln.
5. VERZICHTET AUF LUFTBALLONS
Steigende Luftballons sind sicher schön anzuschauen. Allerdings ist die Idee zum einen nun wirklich nicht mehr besonders originell, zum anderen sind Luftballons sehr umweltschädlich und landen früher oder später einfach als Plastikmüll in der Natur. Zudem können sich in den Ballonfäden Tiere verfangen und im schlimmsten Fall verenden. Denk kurz darüber nach: Sind das die zwei Minuten Vergnügen wirklich wert? Ich finde: Auf keinen Fall!
6. NATÜRLICHES KONFETTI
Eine wunderschöne Alternative zu steigenden Luftballons und Reiskörnern ist Konfettiregen, mit dem Euch Eure Gäste beispielsweise nach der Trauung empfangen. Verzichtet besser auf Plastikkonfetti und greift auf Konfetti aus Altpapier zurück oder noch viel schöner und besser: Macht einfach Konfetti aus getrockneten Blüten. Die sind biologisch abbaubar und noch dazu wunderschön und romantisch.
7. GASTGESCHENKE & NAMENSSCHILDER
So süß kleine Aufmerksamkeiten und Gastgeschenke auch sind. Meistens landen sie früher oder später im Müll. Überlegt Euch lieber vorher, ob Ihr hierfür Euer Geld ausgeben möchtet. Stattdessen könntet Ihr beispielsweise das Geld auch einfach für einen guten Zweck spenden.
Leider landen auch die Namensschilder oftmals nach der Hochzeit ebenfalls im Müll. Doch das könnt Ihr ganz einfach verhindern, indem die Rückseite frei haltet für liebe Worte und Wünsche an Euch – das Hochzeitspaar. Eure Gäste können dann später ihre Namensschildchen einfach in das Gästebuch heften. So landen die Karten nicht im Müll und jeder Gast ist gleichzeitig verewigt.
8. UMWELTFREUNDLICHE PAPETERIE
Die ökologischste Variante für Hochzeitseinladungen ist es die Einladungen per Mail zu verschicken. Aber leider ist das auch super unromantisch. Wenn Ihr auf wunderschöne Papeterie nicht verzichten möchtet, gibt es auch hier einige Möglichkeiten, diese möglichst nachhaltig zu gestalten. So gibt es einige umweltfreundliche Druckereien, die mit biologischen Farben und Recyclingpapier arbeiten. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern sieht zudem auch sehr hochwertig aus. Besonders schön ist handgeschöpftes Papier – persönlicher kann eine Einladung wohl nicht sein.
9. NACHHALTIGE KLEIDUNG
Ausleihen, gebraucht kaufen oder nach der Hochzeit weiterverwenden oder verkaufen – es gibt wirklich viele Möglichkeiten für nachhaltige Hochzeitskleidung. Die allerschönste Variante ist natürlich, das Hochzeitskleid Eurer Omi oder Mami zu tragen oder Euch aus dem Stoff ein neues Kleid schneidern zu lassen. Allerdings ist das natürlich nicht immer möglich.
Vielleicht habt Ihr auch die Möglichkeit Euer Traumkleid auszuleihen oder gebraucht zu kaufen. Darüber hinaus gibt es mittlerweile auch viele Designer, die Brautkleider aus fair produzierten Stoffen wie Leinen oder Seide herstellen. Beim Kauf könnt Ihr zudem darauf achten, Euch für Kleidungsstücke zu entscheiden, die Ihr auch danach noch öfter tragen könnt. Als Mann ist das natürlich deutlich einfacher, als als Frau mit einem weißen Kleid. Aber gerade bei Brautschuhen ist das auf jeden Fall möglich. Es müssen schließlich nicht immer die weißen Pumps sein. Wie wärs mit goldenen Sandalen oder braunen Boots?
Und wenn Ihr Euch fragt, was Ihr mit dem Brautkleid nach der Hochzeit machen sollt: Wie wäre es damit daraus einen Teddy-Bären anfertigen zu lassen? So verstaubt das Kleid nicht in Eurem Schrank und Ihr habt gleichzeitig ein ganz individuelles Geschenk für Euren Nachwuchs oder die Kinder Eurer Freunde.
10. EHERINGE – Aus alt mach neu
Was auf einer Hochzeit natürlich nicht fehlen darf sind die Eheringe. Was nur wenige wissen: Viele Juweliere schmelzen alten Schmuck ein und machen neue Ringe daraus. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern verleiht Euren Ringen noch dazu eine ganz besonders persönliche Note. Wenn Ihr keinen alten Schmuck habt, könnt Ihr beim Kauf darauf achten, dass die Edelmetalle aus fairem Handel stammen. Denn auch hier gilt: Auch Kleinigkeiten machen einen Unterschied.
AUF DIE PLANUNG, FERTIG, LOS!
Ich hoffe, es waren ein paar brauchbare Tipps für Euch dabei und Ihr seid nun voller Tatendrang, umweltfreundlich zu heiraten. Ich wünsche Euch eine tolle Vorbereitungszeit mit ganz vielen tollen Ideen. Wenn Ihr irgendwelche Fragen habt, schreibt mir einfach. Ich freue mich von Euch zu hören!